UNTERBACH. Der Monat August
und das Sommerbrauchtum sind nicht nur für die hiesige Schützenfamilie,
sonder für "ganz" Unterbach zwei schier unzertrennliche Begriffe.
"Ob beim Schützenfest alles reibungslos ablaufen wird und sich die
Besucher wohlfühlen werden"? so hatte sich nicht nur Herbert Bruckmann,
1. Vorsitzender der St. Hubertus Bruderschaft Unterbach, im Vorfeld des
Geschehens gefragt. Ganz überflüssig, wie sich bald zeigte, denn
noch harmonischer, als sein Millennium-Schützenfest hätte dieses
Volksvergnügen wohl kaum verlaufen können.
Wie bestellt bestrahlte die
Sonne das gesamte Tagesgeschehen, leuchtete nachts der Vollmond über
der Festwiese Am Zault, einem Kirmesplatz, um den die hiesige Bruderschaft
vermutlich von manchem anderen Verein beneidet wird. Schon am Wochenende
nutzte Klein und Groß das reiche Angebot der Fahrgeschäfte,
drängten sich die Besucher vor den Imbiss-Ständen und Bierpavillons.
130 Jahre besteht der Verein heuer, "ein Grund, um dankbar Rückschau
zu halten", wozu Dechant Karl Klemens Kunst, Präses der Unterbacher
Schützen, und sein evangelischer Amtsbruder Karl-Ulrich Büscher,
die Gemeinde anhielten. Diesmal nämlich hatte das Schützenwochenende
mit einem ökumenischen Gottesdienst im Innenhof von Haus Unterbach
unter freiem Himmel begonnen. Einen besseren Platz als die mit riesigen
uralten Bäumen bestandene große Wiese des historischen Anwesens
hätten die Schützenbrüder als Altar-Standort kaum wählen
können. "Wo stehen wir heute"? - "Was wird kommen?", solches zu bedenken
und zu Ehren Gottes im Sinner der Bruderschaft Solidarität mit dem
Nächsten zu üben, hatten die Geistlichen der Schützengemeinde
empfohlen. Relativ viele Gottesdienstbesucher hatten sich schon bevor die
Majestäten samt Gefolge über die ehemalige Zugbrücke marschiert
waren, im Park eingefunden.
Fleißige Schützenhände
hatten das Festzelt in den Farben grün/rot/weiß geschmückt.
Vom Thron herunter grüßte das noch amtierende Königspaar
Ingo Müller und Britta Goebel die zum vergnüglichen Teil des
Festes versammelten Untertanen. An seiner Seite präsentierten sich
Christian Thienert und Denise Bröckelmann, das derzeitige Jungschützen-Prinzenpaar.
Tanzfreudige drehten sich nach den Klängen der Hausband "Soundtrack".
Wirkliches Temperament aber lehrte die Eselsbacher die spanische Folkloregruppe
"Ibérico" mit feurigem Flamenco. Festbesucher, die dann beim Auftritt
von Entertainerin "Jasmin Marin" noch ziemlich ruhig geblieben waren, die
hat es aber spätestens bei der Mitternachtsshow der Düsseldorfer
"happy-fanfare-music" von den Stühlen gerissen. |